Termine und Informationen für Juli, August und September

 

 

Lese-Empfehlungen

Vor dem Kalender wollen wir mit einigen Lesetips starten. Die Sammlung aktueller Links und Empfehlungen ist mitnichten systematisch, aber auch nicht zufällig. Die Eskalationen der letzten Wochen - auf dem Mittelmeer mit den Angriffen gegen die Seenotrettung, in Berlin mit der „Regierungskrise“ durch Seehofers Grenzkontrollwahn - haben auch sehr gute, mutige und spannende Textreaktionen hervorgebracht: vom Aufruf „Solidarität statt Heimat“ über Reportagen gegen die Abschottungspolitik und Kommentare gegen die Hetzstimmung bis zu Artikeln, die fragen, warum wir die Grenzen nicht endlich öffnen! Und das eben nicht nur in der TAZ oder WoZ, sondern auch im Spiegel und sogar in der FAZ. Hier die chronologisch sortierte lesenswerte Mischung:

Die Macht der Migration - zehn Gespräche zu Mobilität und Kapitalismus“

RLS-Publikation

https://www.rosalux.de/publikation/id/38618/die-macht-der-migration-1/

Direktlink:

https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/sonst_publikationen/piening_macht_der_migration.pdf

„Solidarität statt Heimat“ - Aufruf von kritnet, medico international, ISM am 19.6.18 & mit mittlerweile 16500 Unterzeichner_innen:

https://solidaritaet-statt-heimat.kritnet.org

Was wäre, wenn alle Grenzen offen wären? Ein Szenario“ bei Brand 1 von Juli 2018:

https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2018/service/was-waere-wenn-alle-grenzen-offen-waeren

Warum wir eine Einwanderungspartei brauchen“ - Kommentar im Spiegel vom 1.7.2018:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/politik-in-deutschland-warum-wir-eine-einwanderungspartei-brauchen-a-1215835.html

Die utopische Kraft der Städte“ - WoZ-Artikel mit gutem Überblick der Bemühungen um die Solidarischen Städte am 5.7.18:

https://www.woz.ch/-8e48

„Die Fiktion der Einreise - Wer würde wirklich kommen, wenn alle Grenzen offen wären?“ FAZ am 8.7.18:

http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-fiktion-der-einreise-wenn-alle-grenzen-offen-waeren-15679538.html?GEPC=s5

Gute Taz-Reportage zur aktuellen Abschottungspolitik am 9.7.2018:

http://www.taz.de/Abschottung-der-Europaeischen-Union/!5516013/

Gastkommentar von Norbert Blüm in der Süddeutschen Zeitung am 12.7.18:

https://www.sueddeutsche.de/politik/gastbeitrag-von-norbert-bluem-wo-c-bist-du-geblieben-1.4051237

TAZ „Solidarity City“ Berlin - Ein sicherer Hafen am 17.7.18:

http://www.taz.de/!5518024/

Interview mit dem Kapitän der Lifeline in der Abendzeitung am 20.7.18:

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.az-interview-mit-claus-peter-reisch-lifeline-kapitaen-fluechtlinge-werden-auf-dem-meer-entsorgt.14d45155-ecac-400d-afc1-b056dcdcb699.html
 

Gegen die Achse der Schande: Für Offene Häfen und Solidarische Städte

Im letzten Kompass hatten wir vom „Palermo Charta Prozess“ berichtet, siehe

https://alarmphone.org/en/2018/06/17/toward-a-coalition-of-solidarity-for-the-right-to-mobility-and-equal-rights-for-all/?post_type_release_type=post )

und insbesondere die oben empfohlenen Artikel in der TAZ zu Berlin sowie in der WoZ zu „utopischen Kraft der Städte“ verschaffen einen guten Überblick über diese hoffnungsvollen Ansätze, mit der sich progressive Stadtregierungen gegen die nationalen und supranationalen Abschottungspolitiken wenden. Für den 19. Juli hatte der Bürgermeister aus Neapel zu einer Konferenz eingeladen, in diesem Rahmen wurden weitere Verabredungen zur Koordinierung der intermunizipalen und transnationalen Kooperation getroffen. Denn es werden sich weiter Boote aus Libyen auf den Weg machen und es bleibt dringend notwendig, dass es wieder offene und sichere Häfen in erreichbarer Nähe gibt, also in Malta oder in Sizilien. Die Bürgermeisterin aus Barcelona, Ada Colau, gibt ein Beispiel, aber ihr Hafen ist geographisch zu weit entfernt. Ein breites Bündnis oder zumindest ein gutes Zusammenwirken aller Akteure wird nötig sein, um die Blockade in Italien, die ja letztlich maßgebliche Rückendeckung von rechten Regierungen in der  gesamten EU erhält, zu brechen. Den politischen Druck zu entwickeln, der Salvini zwingt, die Öffnung zumindest einzelner Häfen für die Seenotrettung zu tolerieren, erscheint momentan als „Mission impossible“. Doch es darf nicht unversucht bleiben, eine italienweite UND transnationale Dynamik zu entwickeln, die sich dem „aktuellen Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ entschieden entgegenstemmt und die als europaweite Bewegung mit „Relocations from below“, also mit der Weiterleitung und Aufnahme von Geflüchteten auf Städte-Ebene, das nationale bis supranationale System der tödlichen Abschottung unterläuft. „From the Sea to the Cities“ lautet die Überschrift eines neuen Aufrufentwurfs, der zur Zeit transnational zirkuliert und versucht, die Kräfte zusammenzubringen und zu bündeln, die sich für reale Korridore der Solidarität einsetzen wollen.

Seebrücken: Tausende auf den Strassen  … und Demonstrationen gehen weiter

Bis zu 12.000 in Berlin, 2000 in Hannover, bis zu 5000 in Hamburg, 800 in Frankfurt, 1200 in Kiel, 500 in Stuttgart, 2000 in Bielefeld, … in vielen Städten gab es in den letzten Wochen spontane Mobilisierungen und Solidarisierungen mit der Seenotrettung und dem Recht auf Flucht. Und es geht weiter: am 24.7. in Köln, am 27.7. in Kassel und Trier, am 28.7. in Lüneburg, Kaiserslautern, Osnabrück, Münster, Dinslaken und Hannover…

Angehängt das Statement von Seebrücken und unten der Link:

 „WIR BAUEN EINE BRÜCKE ZU SICHEREN HÄFEN. Menschen auf dem Mittelmeer sterben zu lassen, um die Abschottung Europas weiter voranzubringen und politische Machtkämpfe auszutragen, ist unerträglich und spricht gegen jegliche Humanität. Migration ist und war schon immer Teil unserer Gesellschaft! Statt dass die Grenzen dicht gemacht werden, brauchen wir ein offenes Europa, solidarische Städte, und sichere Häfen.

Die SEEBRÜCKE ist eine internationale Bewegung, getragen von verschiedenen Bündnissen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft. Wir solidarisieren uns mit allen Menschen auf der Flucht und fordern von der deutschen und europäischen Politik sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme der Menschen, die fliehen mussten oder noch auf der Flucht sind.“

Weitere Infos und alle Ankündigungen für weitere Demos in den nächsten Tagen und Wochen hier: https://seebruecke.org

Ab 23.7. quer durch Deutschland: Women in Exile on Summer-Tour

Die Tour: 23.7.: Magdeburg, Halle, Leipzig; 25.7.: Nürnberg; 27.7.: Regensburg; 29.7.: München; 1.8.: Freiburg/Basel; 4.8.: Frankfurt/Main; 5.8.: Potsdam, Berlin

„Wir von Women in Exile and Friends wollen diesen Sommer mit dem Thema ”Women* Breaking Borders” weiter machen.

Wir möchten mit euch gemeinsam in Solidarität in verschiedene Städte fahren, besonders nach Bayern, um unsere Missbilligung der Politik Seehofers, des neuen “Innen- und Heimatministers” auszudrücken. (…)

Wir erheben “LAUT UND DEUTLICH” unsere Stimme um rassistische und sexistische Grenzen zu durchbrechen! Rassistische und sexistische Grenzen, sichtbare oder unsichtbare Grenzen, Grenzen, die die Gesellschaft ignoriert oder nicht sieht, weil es sie nicht direkt betrifft. Grenzen, die als “kulturelle” bezeichnet werden Sowie die, die in unseren Köpfen existieren. Wir sind uns diesen Grenzen bewusst und wollen diese sichtbar machen, sodass wir sie durchbrechen können.

Wir wollen politische Aktionen machen, immer mit dem Ziel, andere Flüchtlingsfrauen zu empowern. Wir wollen das gemeinsam mit euch in euren Städten tun. …“

https://www.women-in-exile.net/bundesweite-sommer-tour-women-breaking-borders-ii-23-7-05-08-2018-zwei-wochen-reisen-und-spass-gegen-rassismus/

Seit 23.7. in vielen Städten: Film zur Iuventa

#Iuventa, das Schiff, das tausende #Leben gerettet hat: ein #Dokumentarfilm über #Hoffnung und Utopie #FreeIUVENTA

Termine: 23.7.: Augsburg; 24.7.: München, Halle, Karslruhe; 25.7.: München, Berlin, Offenbach; 27.7.: Heidelberg; 29.7.: München, Berlin; 1.8.: Münster, Nürnberg; 2.8.: Leipzig, Erlangen; 4.8.: Potsdam; 6.8.: Braunschweig, Leipzig, Meppen … alle weiteren Termine, Infos, Trailer und mehr:

http://www.iuventa-film.de

Aktuelles zur Anklage gegen Jugend rettet (vom 10.7.):

„…Jugend RETTET e. V. wurde darüber in Kenntnis gesetzt, dass gegen einzelne Crewmitglieder konkrete Ermittlungsschritte eingeleitet wurden. Damit nimmt die Kriminalisierung durch die italienischen Behörden weiter Gestalt an. Private technische Geräte, die bei der Schiffsbeschlagnahme konfisziert wurden, sollen nun durchsucht werden. Nach der fast einjährigen Beschlagnahme des Schiffes IUVENTA sieht Jugend RETTET e.V. dies als weiteren politischen Schritt um Seenotrettung zu kriminalisieren und Aktivist*innen abzuschrecken ihre lebensrettende Arbeit fortzuführen. Bis heute gibt es keinen Nachweis einer Straftat weder von Seiten des Vereins noch von Einzelpersonen…“

Siehe https://jugendrettet.org

 

Am 24. und 25.8. in Hamburg: We`ll Come United - Ballhaus-Versammlung und bundesweites Koordinationstreffen

Am 24.8., einen guten Monat vor der großen Parade in Hamburg - startet We`ll Come United mit einer Pressekonferenz, einer großen Versammlung sowie einem Koordinationstreffen den Endspurt der Mobilisierung. Die Pressekonferenz findet um 11 Uhr in der Hafen City auf dem Schiff Stubnitz statt, die große Ballhaus-Versammlung im Stadion von FC St. Pauli. Das bundesweite Treffen am Samstag, 25.8., beginnt um 10 Uhr auf der Vettel in Zusammenarbeit mit New Hamburg. Hier wird es insbesondere um Absprachen für die ca. 20 geplanten Motivwägen gehen, mit denen die Alltagskämpfe am 29.9. symbolisch auf die Strasse getragen werden.

Weitere Infos dazu demnächst, auch zum Stand der Mobilisierung, den 25 Bussen, den weiteren Planungen: http://www.welcome-united.org

 

 

Ab 29.8. in Frankfurt: Yallah-Ausstellung und Veranstaltungen

Im medico-Haus, Lindleystr. 15, 60314 Frankfurt am Main.

Auftaktveranstaltung am 29. August 2018, um 19.00 Uhr

Die Wanderausstellung über den „langen Sommer der Migration“ 2015 und über die aktuelle Flüchtlingspolitik rückt Geflüchtete in den Vordergrund und zeigt mit zahlreichen Audio- und Videoaufnahmen und Kunstwerken ihre Sichtweisen auf Migration und Europa. Die Ausstellung geht auch auf die aktuelle, europäische Flüchtlingspolitik ein. Unsere Aktivist*innen haben in den letzten Wochen Erfahrungen vor Ort gesammelt, über die sie uns im Rahmen einer Reihe von Begleitveranstaltungen berichten. Alle Infos und Termine zu den Begleitveranstaltungen finden Sie/findet ihr hier:

http://yallah-balkanroute.uni-goettingen.de/y-in-frankfurt/

 

Alarm Phone mit unzähligen Anrufen von Booten aus Marokko nach Spanien

Seit mehreren Wochen melden sich jeden Tag und jede Nacht Menschen bei der 24h-Hotline des WatchTheMed Alarm Phones. Sie versuchen, in kleinen Booten aus Marokko über die Strasse von Gibraltar nach Spanien zu gelangen. Das Alarm Phone ist im Dauereinsatz und bemüht sich, dass die spanische Küstenwache möglichst viele Boote nach Spanien rettet. Doch immer wieder kommt es zu „Interceptions“, zum Abfangen der Boote durch die marokkanische Marine, die seit vielen Jahren eng mit der spanischen Küstenwache zusammenarbeitet.

Bis zu 19 SOS-Fälle an einem Tag (!) vermeldet das Projekt aktuell, das seit Herbst 2014 auf allen Mittelmeerrouten den Menschen Unterstützung und Begleitung anbietet, die sich mit dem Boot auf den Weg nach Europa machen müssen.

Diese Hochphase im westlichen Mittelmeer spiegelt auch die Gesamtstatistik wieder. Laut UNHCR hat die Anzahl der Menschen, die sich von Marokko nach Spanien durchschlagen, erstmals die Ankunft über das zentrale Mittelmeer sowie über die Ägäis überholt, siehe https://data2.unhcr.org/en/situations/mediterranean

Über 21.000 Menschen (Stand 20.7.18) haben es aus Marokko geschafft, die meisten sicher erst beim zweiten oder gar mehrfachen Versuch, nachdem sie zuvor von der marokkanischen Marine „intercepted“ wurden.

Berichte des Alarm Phones hier https://alarmphone.org

und hier: http://watchthemed.net

 

(Ketten)Push-Backs von Slowenien und Kroatien nach Bosnien

Im letzten Kompass hatten wir bereits geschrieben: „Tausende haben es in den letzten Monaten über die türkisch-griechische Landgrenze geschafft und sind weiter nach Norden unterwegs. Viele versuchen es über die „neue Balkan-Küstenroute“ via Bosnien, kampieren zu Hunderten in Sarajevo oder Bihac in Parks und sind an der kroatischen Grenze einmal mehr mit illegalen Push-Back Praktiken der EU-Grenzpolizei konfrontiert.“ AktivistInnen aus Zagreb und Ljubljana waren in den letzten Wochen mehrfach in den Camps entlang der bosnisch-kroatischen Grenze unterwegs, insbesondere in Bihac und in Velika Kladusha. Große Teile der ansässigen bosnischen Bevölkerung geben ihr Bestes die Geflüchteten und MigrantInnen zu unterstützen. Aber sie haben zahlreiche Menschen getroffen, die von (Ketten) Push-Backs von Slowenien über Kroatien zurück nach Bosnien berichtet haben. Bereits auf slowenischem Staatsgebiet, wurden sie festgenommen, geschlagen, ihnen wurde all ihr Geld und ihre Mobiltelefone weggenommen. Offensichtlich zielen die (EU!)Grenzpolizeien von Kroatien und Slowenien auf Abschreckung (an dieser möglichen neuen Route) um jeden Preis, ganz ähnlich, wie es in den vergangenen Jahren schon an der serbisch-kroatischen Grenze praktiziert wurde. Nochmal zur Erinnerung: diese Push Backs sind absolut unrechtmäßig und widersprechen den Flüchtlingskonventionen. Doch die slowenischen und kroatischen Regierungen und verantwortlichen Behörden können sich der Unterstützung aus Österreich, Italien und Deutschland sicher sein…

Aus einem aktuellen Bericht der Welcome Initiative in Zagreb:

„…Push backs even happen to the people who have documents and who were in Slovenia before where Slovenian authorities took their fingerprints and photographs. Almost all refugees have an experience with push backs from Croatia to B&H, over green borders, while also being victims of confiscation of money, destruction of their documents and mobile phones, and sometimes police officers took photos of them while humiliating people who seek protection. Such practice became a pattern of police behavior that involves violence and dehumanization of refugees, and it moved from the Croatian-Serbian border to the Croatian border with Bosnia and Herzegovina. In the link attached, you can find recent reports on the conditions in which refugees live in Bosnia and Herzegovina. ..“ Siehe: http://vijesti.hrt.hr/451162/s-migrantima-u-kladusi-i-bihacu

 

Vorschau-Kalender im September:

Von Schutzräumen für Solidarische Städte ab 4.9. bis zur großen We`ll Come United Parade am 29.9. in Hamburg

Wie einleitend formuliert bieten die Planungen für September viele Möglichkeiten für eine neue Dynamik antirassistischer Mobilisierungen. Und längst stellt sich in diesem Kampf, in dieser gesellschaftlichen Polarisierung die übergreifende Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben?!“. Flucht und Migration wird von der Rechten zum zentralen Abgrenzungsthema hochgeputscht, und da gibe es - wie im Aufruf von We`ll Come United formuliert - kein Wegducken mehr. Wir wollen und werden offensiv - by any means necessary - gegen das Abschiebe- und Ausgrenzungsregime weiterkämpfen…

„Drei Tage im September - Schutzräume für Solidarische Städte“

lautet die Überschrift einer Initiative, die - mit Bezug auf den dritten Jahrestag des March of Hope, also des Durchbruchs auf der Balkanroute Anfang September 2015 - zu dreitägigen Aktivitäten aufruft. „Im Gewerkschaftshaus oder im kirchlichen Gemeindesaal, in einer Universität oder in einem Theater, in einem Park oder auf einem öffentlichen Platz, in einem sozialen Zentrum oder einer alternativen Kneipe: unser Vorschlag ist, für drei Tage an möglichst vielen Orten solidarische Räume gegen Abschiebungen und Ausgrenzung einzurichten.

Wir wollen ein praktisches Zeichen der Solidarität setzen und Schutzräume gegen Abschiebung schaffen, in denen Menschen für einen Moment Sicherheit finden können, die akut von Abschiebung bedroht sind.

In diesen Räumen sollte jeweils ein dreitägiges Programm mit Filmvorführungen und lokaler Pressekonferenz, mit Veranstaltungen und Ausstellungen, mit Diskussionen und Workshops stattfinden. Wo möglich, sollten diese Orte auch über Nacht geöffnet sein und öffentlich als Schutzräume deklariert werden, in denen ausdrücklich Menschen willkommen sind, die von Abschiebung bedroht sind…“

Bislang gibt es Gruppen in Rhein-Main (Hanau, Darmstadt, Frankfurt) sowie in Berlin, die entsprechendes vorbereiten. Weitere Städte sind in Planung. Zudem gibt es die Bemühung, bis zum 6. September auch eine Prominentenkampagne als „Aktion BürgerInnenAsyl“ an den Start zu bringen. Prominente Kulturschaffende sind angefragt, sich für Schutzräume und BürgerInnenasyl auszusprechen und gegen Abschiebung zu positionieren: „Ich würde Menschen verstecken, um sie vor Abschiebung zu schützen“.

Wer an der Schutzraum- und oder Aktion BürgerInnenAsyl-Initiative mitwirken will, bitte bei kmii-hanau@antira.info melden.

Weitere Demos und Festivals im September:

In einigen Städten sind bereits lokale Demonstrationen und Festivals geplant, die dann ausdrücklich für den 29.9. nach Hamburg mobilisieren. In Hanau ruft für 15.9. ein lokales Bündnis zu einer We`ll Come United-Demo auf und verbindet antirassistische mit anderen sozialen und friedenspolitischen Forderungen. In Aschaffenburg wird für den 22.9. ein Festival für Solidarity Cities organisiert.

Voraussichtlich werden in dieser Phase auch weitere Seebrückenmobilisierungen stattfinden.

Und in Hamburg-Veddel beginnt am 15.9. ein 14-tägiges großes Festival zu Solidarity Cities. Aus der Ankündigung: „Unter dem Titel »SoliPolis« erforschen wir vom 15. bis 30. September gemeinsam mit Initiativen, Aktivist*innen, Kunst- und Kulturschaffenden sowie weiteren Partner*innen von der Veddel, aus Hamburg und Deutschland weltweit diskutierte Ideen und Konzepte einer „Solidarischen Stadt“…“

https://new-hamburg.de/wp/veranstaltung/new-hamburg-festival-2018-solipolis/

Dieses vom Kirchenkreis Hamburg-Ost und vom deutschen Schauspielhaus getragene Festival mündet am 29.9. dann direkt in die große Parade!

Wo am 29.9. die We`ll Come United Parade beginnt:

Um 11 Uhr ist Treffpunkt am Hamburger Hauptbahnhof.

Um 12 Uhr dann Aufstellung der Motivwägen und Start am Rathausmarkt.

Danach Demonstration durch die Innenstadt zum Hafen, wo sich die Parade dann zur antirassistischen Promenade (!) wandelt. Von 16 bis 18 Uhr bleiben die Motivwägen am Hafen aufgestellt und alle haben die Möglichkeit, sich über die jeweiligen Alltagskämpfe und Kampagnen auszutauschen.

 

20.9. in Salzburg: Demo gegen den Gipfel der Abschottung und sozialen Kontrolle

„Im Zuge der Ratspräsidentschaft, die Österreich ab der zweiten Jahreshälfte 2018 innehat, will das autoritär-konservative bis rechtsextreme Regierungsprojekt aus ÖVP und FPÖ seine Politik der Abschottung nach außen und der sozialen Kontrolle und Disziplinierung nach innen auf die europäische Ebene tragen. Für uns als emanzipatorische, gesellschaftliche Linke Anlass genug, die Proteste gegen die Regierung ebenfalls auf eine neue Stufe zu stellen…“

Aufruf in vielen Sprachen und mehr hier: https://summit-salzburg.mobi/de/

 

Rückblicke:

Summercamp We`ll Come United:

Vom 5. bis 8. Juli fand in Brandenburg das Sommercamp von We`ll Come United statt. Ca. 250 Aktive haben sich beteiligt, in der Mehrzahl selbstorganisierte Geflüchtete aus Berlin und Brandenburg, aber auch aus einigen anderen Städten. In mehreren Workshops wurde sich über praktische Erfahrungen in den Alltagskämpfen gegen Abschiebungen ausgetauscht sowie in Trainings Menschen ermutigt, in Kameras zu sprechen oder Theater zu spielen. Und ein tolles Konzert am Abschlussabend sorgte für beste Tanzstimmung.

 

Internationale Demonstration in Ventimiglia:

Am 7. Juli fand eine internationale Demo in der Stadt Ventimiglia an der italienischen französischen Grenze statt, eine Region, deren Realität ebenfalls  von permanenten Push Backs und Repressionen gegen MigrantInnen und ihre UnterstützerInnen geprägt ist. Mehrere tausend Menschen aus verschiedenen Städten und Ländern haben daran teilgenommen.

Aus dem Aufruf: „For a European Residency Permit - International Solidarity Day Progetto 20k invites all the realities, the associations, the indipendent unions, the groups and every single person that deals with themes regarding immigration policies or that believes in solidarity, to participate in the organization of the 14th of July mobilisation in Ventimiglia. We forsee this common journey as a unique opportunity of sharing and cooperation among those that, although in different territories and coming from different backgrounds, still share the same horizons of meaning: the idea of a society without borders, without class, class, gender or national boundaries and a need of a European residency permit, while rethinking immigration policies….“

Bericht in der Tagesschau:  

https://www.tagesschau.de/ausland/proteste-ventimiglia-101.html

 

Ausblicke:

13.10. in Karlsruhe: Landesweite Demo gegen Nationalismus, Rassismus, Abschiebung

Gegen nationalistische und rassistische Hetze! Stoppt den Wettlauf zur Ausgrenzung und Entrechtung! Gleiche Rechte und ein gutes Leben für Alle!

siehe http://stop-deportation.de

 

Transnational Social Strike Treffen im November 2018 in Stockholm

Against the Logistics of Exploitation.

November 23-24th // 2018 – TSS Meeting Call Out

„All across Europe and in its peripheries, workers, migrants, precarious are confronting neoliberal reforms, intensified exploitation and institutional racism. Experimentations of cross-border organization against global giants such as Amazon, migrants striking the borders of Europe, the women of the global feminist strike and the workers and students on strike in France and elsewhere: these are signals of an insubordination that makes capital reorganize. Yet the lack of a common political initiative on a transnational scale urges us to come together: present and future struggles are in need of coordination efforts. …“

More here: https://www.transnational-strike.info/2018/05/24/against-the-logistics-of-exploitation-stockholm-november-23-24th-2018-tss-meeting-call-out-2/