Kompass-Newsletter Nr. 81 - 08+09/2019

 

+++ 24.8. in Dresden: Power Parade Block von We`ll Come United mit weiteren Netzwerken bei Unteilbar-Demo+++ 31.8. in Paderborn und Büren: Grossdemo gegen 100 Jahre Abschiebehaft +++ 1.-9.9. in Unterlüß: Camp für Rheinmetall entwaffnen +++ Zentrales Mittelmeer: weiter Kampf um jedes Boot +++ 20.9. überall: Globaler Streik der Klima(gerechtigkeits)bewegung +++ Neuer Alarm Phone Report zum westlichen Mittelmeer +++ Broschüre zu 10 Jahren Welcome to Europe +++ Rückblicke: Transborder Summer Camp bei Nantes/Frankreich; Massenprotest gegen Abschiebung in Leipzig; Flussblockade von Seebrücke in Frankfurt am Main +++ Ausblicke: 18.-20.10. in Berlin: Strategiekonferenz der Bewegungsstiftung; 1.-3.11.: Tribunal goes Chemnitz +++

Liebe Freundinnen und Freunde!

Auf nach Dresden UND nach Paderborn/Büren! Zwei bundesweite Großdemonstrationen der antirassistischen Bewegung in Folge: jetzt am kommenden Samstag (24. August) zum We`ll Come United Power Parade Block in der Unteilbar-Demonstration, eine Woche später (31. August) zur zentralen Demo gegen Abschiebeknäste. Für zwei starke Signale im Sommer der Solidarität - gemeinsam gegen den Rassismus der Strasse sowie gegen den Rassismus der Institutionen. 

Alltagskämpfe sichtbar machen, sich gegenseitig ermutigen, niemals aufgeben: das waren und bleiben zentrale Motivationen bei We`ll Come United. Und mindestens zwei Ereignisse und Entwicklungen der letzten Wochen demonstrieren nochmal eindrücklich die Kontinuität der Kämpfe: Anfang Juli das Transborder Summer Camp in Frankreich und Anfang August die Rückkehr der zivilen Rettungsflotte im zentralen Mittelmeer

Aus dem Abschluss-Statement der Summer Camp Orga-Crew vom 16. Juli: „Wir sind immer noch geflasht: Mit mehr als 500 AktivistInnen aus ganz Europa sowie Nord- und Westafrika haben wir beeindruckende Tage der gegenseitigen Ermutigung und des strategischen Austauschs erlebt. Unser Konzept, in erster Linie auf Netzwerke der Alltagskämpfe zuzugehen und FreundInnen über FreundInnen einzuladen, hat maßgeblich zu einer Atmosphäre beigetragen, die von starkem Respekt füreinander und von starker Selbstorganisation geprägt war…Trotz und gegen die Dominanz des rechten Roll-Backs und der gesellschaftlichen Polarisierungen schuf das transnationale Camp einen Raum der Hoffnung, der Stärke und Solidarität - getragen vom gegenseitigen Versprechen, die Infrastruktur für Bewegungsfreiheit und gleiche soziale Rechte in all unseren verschiedenen Realitäten weiter auf- und auszubauen.“

Aus einem Redebeitrag des WatchTheMed Alarm Phones bei einer Demonstration der Seebrücke in Frankfurt am 10. August: „Es ist beachtlich: trotz und gegen alle Repressionen der letzten zwei Jahre, trotz und gegen die fortgesetzte Kriminalisierung der Seenotrettung sind heute wieder fünf Schiffe von Seenotrettungsorganisationen im Einsatz. Ocean Viking und Open Arms waren schon erwähnt. Dazu kommen Alan Kurdi, See Watch und das italienische Rettungsschiff Mare Jonio. Gemeinsam mit den zwei Kleinflugzeugen Moonbird und Colibri sowie mit unserem Alarm Phone versuchen wir, eine erste Rettungskette im Mittelmeer zu bilden. Ziel ist, Korridore der Solidarität aufzubauen, die sich der mörderischen Ausgrenzungspolitik der EU und der Nationalstaaten praktisch und konkret entgegenstellen. Von der hohen See bis in die Städte wollen und müssen wir Infrastrukturen entwickeln, die der Hartnäckigkeit der Migrationsbewegungen folgen: für ein Europa des Willkommens, für das Recht zu kommen und zu bleiben.“

Last not least das weitere Bild: für den 20. September mobilisieren Fridays for Future und Klimagerechtigkeitsgruppen zu globalen Streiktagen. Die Seebrücke hat dazu bereits einen Unterstützungsaufruf veröffentlicht. Auf dem Klimacamp Anfang August in Pödelwitz nähe Leipzig waren Antirassismus, Flucht und Migration wesentliche Verbindungsthemen. Und im Oktober sollen auf einer Strategiekonferenz in Berlin die Verknüpfungsprozesse zwischen verschiedenen sozialen Bewegungen im Mittelpunkt stehen. In zunehmend mehr Orten und Räumen werden übergreifende Fragen einer sozial-ökologischen Transformation diskutiert, in der die Forderungen nach Bewegungsfreiheit und gleichen Rechten mittlerweile selbstverständlicher Bestandteil geworden sind.   

In diesem Sinne: für Brücken statt Mauern! Grenzen auf - gerade auch in den Köpfen!!

Solidarische Grüße von der Kompass-Crew